Schon gestern kündigte sich der kommende Tag mit einer neuen Wärme an. Kennt man es von zu Hause, dass es abends kühler wird, wurde es hier gegen Abend immer milder. Es war nach einigen Tagen frieren und kühlem Wetter durchaus möglich im T-Shirt auf der Veranda zu sitzen – mal abgesehen von den Vampiren, die einen Freudentanz aufführten bei so viel nackter Haut. Eingesprüht mit Zeckito und einem Gemisch aus meiner Hexenküche (Zitrone, Zitronengras, Rose, Rosengeranie und Wasser) verbrachten wir den Abend beinahe krabbelfrei. Auch die Hunde wurden zumindest ein wenig mit der flüssigen Citronellamischung eingesprüht, da die Vampire auch deren Blut lieben. So ein Stich am Ohr ist wirklich ein Gräuel für einen Hund.
Der nächste Tag – nach einer waldig lauten Nacht – kündigte sich durch Morgensonne und angenehm frischer Luft an. Tatsächlich war es bereits gegen 9 Uhr warm genug für kurze Hose und Tshirt. Frühstücksmüsli mit Erdbeerjoghurt und Knusperzeugs, Hundis das Frühstück bereiten, Handy, Buch und Laptop platzieren und mit der Kamera auf die Jagd nach tollen Motiven gehen. Es duftete nach Erde, Nadelbäumen und feuchtem Moos, nach Sonne und Natur, waldig im Abgang. Nichts ahnend hockte ich in der Wiese, die kleine Maus im Visier, nahm ich in den Augenwinkeln eine Bewegung war. Langsam, meinen Augen nicht trauend wandte ich mich um.
Achso, nur eine Schlange, moment mal EINE SCHLANGE? oO Ach du lieber Himmel, eine echte Schlange. Nein es war keine Blindschleiche und auch keine harmlose Natter, sondern eine waschechte eingerollte Kreuzotter. Bloß keine hektische Bewegung machen, das tolle Bild der Maus war kurzzeitig vergessen, waren die nicht giftig? Ich war mir nicht sicher, wollte es jedoch nicht ausprobieren, schließlich will ich mich erholen und nicht zum Arzt wegen einem Schlangenbiss müssen. Eine gefühlte Ewigkeit später – vermutlich war es nicht mal eine Minute – verschwand die Schlange mit einer erstaunlichen Länge im Unterholz und ward nicht mehr gesehen. Jedenfalls konnte ich dann endlich meine steifen Glieder strecken und wieder aufstehen. Vom Mäusebild begeistert ging ich in die entgegengesetzte Richtung derer die die Schlange nahm und erfreute mich noch ein wenig an dem herrlichen Grün des Waldes.
Wieder einmal fasziniert von der Natur und ihren Bewohnern, kehrte ich zurück zum Haus und zu den Hunden in die Normalität ein und wandte meine Aufmerksamkeit wieder der Technik zu. Bilder von der Kamera auf den Laptop, die tollsten auch noch aufs Handy und das ein oder ander Bild für die Website.
Der zweite Ausflug zum See war dann leider nicht so erfolgreich wie der gestrige, da der Strand von Kindern bevölkert wurde und nicht nur von Kindern, sondern auch von skeptisch dreinschauenden Erwaschensen auf Sonnenliegen. Diesmal hatten wir in Erwartung eines leeren Strandes auf festes Schuhwerk verzichtet, waren mit Schlappen und Flip Flop Sandalen bewaffnet unterwegs. Dem großen hat die Anwesenheit der Kinder sehr missfallen. Eine andere Zufahrt zum vermeintlichen See führte durch die Pampa mit dem Auto und dann noch in Schlappen und Flipflops zu Fuß durch sandige Pampa zu einem nicht sonderlich schönen, vermutlich von Jugendlichen hergerichteten Feuerplatz an einem Hang der ins Wasser führte. Schade. Zuhause dann erst mal Wunden lecken – Stiche von Vampiren und Grasmilben – Byte away, Franzbranntwein, kaltes Wasser doch der Juckreiz bleibt hartnäckig.