Jul i Juli

Ich wollte wegfahren. Für eine Weile, einfach mal den ganzen Dreck von Corona, Masken, dem üblichen „Du musst aber dies, du musst aber jenes, warum machst du nicht bla und wieso nicht blub“ vergessen. Mir wurde gesagt, dass es dumm sei in Coronazeiten in den Urlaub fahren zu wollen, das man besser im selben Land, noch besser in der Heimatstadt bleiben sollte, wegen Corona und wegen der Ansteckungsgefahr. Aber ich denke, anstecken kann ich mich überall, im heimatlichen Supermarkt, dem Hausflur oder beim Gassigehen also warum nicht ein paar ausländiche Coronaviren – die die selben sind wie die heimatlichen – riskieren. Auto durch einen 30 P Check gejagt, Klimaanlage neu, Öl aufgefüllt, alles war super.

Also fuhren wir gegen 2 Uhr morgens los, Lusy im Körbchen neben mir, Rückbank voller Gepäck – hab ich auch nichts vergessen? – Tobi im Kofferraum. Es war dunkel, aber wir kamen gut durch. Ausgehupt von einem LKW an einer Baustelle, leuchtete irgendwann kurz das Batteriesymbol auf. Nach der nächsten Pause war das Symbol wieder weg und kam auch die nächsten 3h nicht wieder. Zwischendurch mal leuchtete es kurz auf und verschwand dann wieder. Kurz vor Fehmarn ging plötzlich das Radio aus, dann leuchteten nach und nach verschiedene Symbole auf. Er sagte ich hätte unzureichenen Motoröldruck, Tür sei nicht geschlossen, EBD Defekt, Sicherheitsgurt nicht angelegt, EOBD System Defekt, Airbag Defekt, Außenbeleuchtung defekt und ABS System defekt, als dann auch noch die Servolenkung ausfiel, fuhr ich rechts ran und hielt, mit Warnblinker frustriert am Straßenrand an. Danach war das Auto tot, Zündung ging nicht mehr, Motor starten nicht möglich. Verdammt.

Wozu noch mal hab ich die 130 Euro für den Check up ausgegeben? ADAC gerufen, abgeschleppt in ein Kaff namens Lensahn und mit der dortigen Fiat Werkstatt diskutiert. Diagnose vom ADAC, Lichtanlage futsch. Hotel vom ADAC zugewiesen bekommen auf Fehmarn, mal eben 50 km von der Werkstatt entfernt, was ein glorreich gescheiterter Urlaubsbeginn. Dann, nach vielen Stunden hoffen und bangen einer unruhigen Nacht im Hotel und einem recht leckeren Frühstück kam endlich der Anruf, das Auto ist fertig. ENDLICH! Auto abgeholt – fast 500€ ärmer – zurück nach Fehmarn, Fähre und weiter gehts. Die restliche Fahrt war dann dagegen recht ruhig, immerhin war ich jetzt ausgeschlafen. Gegen Nachmittag trudelten wir dann auch endlich am ursprünglichen Ziel ein. Lusy – die schon vorgefahren war – freute sich wie ein Honigkuchenpferd über Tobi und Tobi war glücklich, dass das ganze Rudel wieder zusammen war. Haus wurde erkundet, auf den Kopf gestellt und von neuem erkúndet, Autos ausgepackt, Alkohol gesucht, Bier geplündert und endlich Urlaub. YAY

Ein Gedanke zu „Jul i Juli“

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