Corvus Corax – Die Raben fliegen bei Nacht!

 

Vor langer Zeit entdeckten einige Bewohner der Erde unbekannte Wesen am Himmel. Niemand, nicht einmal die Götter wussten etwas. Einer Legende nach waren es die Raben, doch bestätigen konnte dies niemand. Scharenweise flogen sie nach Nordwesten. Dort, so erzählte die Legende, sollte sich Hrafnaguds Tal befinden. Der Instinkt der Raben trieb sie dort hin, als sei die Zeit reif für etwas neues. Die Raben die ankamen stellten fest, sie waren nicht allein. Sie waren viele und doch eins. Sie waren eine Gemeinschaft. Gemeinsam zogen sie los, erlebten Abenteuer und stellten sich vielen Herausforderungen. Aus Bekanntschaften wurden Freunde, aus Freunden wurde eine Familie. Die Raben wurden bekannt durch ihre Taten und ihr stolzes auftreten. Es war eine glückliche und schöne Zeit, doch sie sollte nicht lange währen. Hass, Ärger, Groll, Neid … auch die Raben waren nicht davor gefeit. Die Blütezeit der Raben ging zugrunde, Raben starben, schuldige wurden gesucht und die Zwistigkeiten nahmen kein Ende mehr.

So geschah es, dass die verbliebenen Raben ihre letzten Runden drehten, untertauchten und verschwanden. Fortan galten die Raben als ein Symbol der Trauer, denn jedes Lebewesen empfand Trauer ob des Schicksals der Raben. Sie waren für lange Zeit nicht mehr gesehen. Im Laufe der Jahre gerieten die Raben in Vergessenheit und was nicht hätte verloren gehen dürfen, ging verloren.

Doch gab es in den entlegensten Winkeln der Welt noch Raben. In einer großen Höhle trafen sie durch Zufall zusammen. Doch war es wirklich Zufall?
Es waren einige der älteren, die sich noch an früher erinnerten. Sie wollten sich nicht mit dem Schicksal abfinden. Ihr Plan war es, die Raben wieder zu vereinen und erneut ans Licht zu führen. Sie trennten sich, um nach den weit auf der Welt verstreuten Raben zu suchen, sie zu finden und zu überzeugen. Der Weg war hart, denn die Suche gestaltete sich schwerer als gedacht, doch am Ende sollten sie erfolgreich sein.

Mehr und mehr Raben sammeln sich. Bewohner der Erde deuten auf schwarze Schatten die über sie hinweg fliegen. Sie wissen nichts über diese Schatten, doch die ältesten Bewohner erinnern sich. Troubadoure werden aus geschickt um den anderen davon zu berichten.
So fliegen am Abend, tief über die Erde, Scharen von mächtigen Raben. Lautlos wie Geheimnisse, wie Gedanken die sich im Zwielicht mehren. Begraben sind Hass und Groll vergangener Zeiten. Viele sind gekommen doch was hält das Schicksal für uns bereit? Worauf müssen wir gefasst sein? Die Raben verkörperten Trauer, doch nun scheint die Zeit gekommen…
Und so beginnt ein neues und womöglich das größte Abenteuer der Raben.

© by ShadowKiri 2009

Nationalitäten

Uhhh, schwieriges, kompliziertes und auch gefährliches Thema. Schnell fühlt sich jemand benachteiligt, vergessen oder schlecht behandelt. Aber darum geht es eigentlich gar nicht. Denn Kinder sind da gar nicht so. Der eine kommt eben aus Bulgarien, der nächste aus Serbien und wieder ein anderer sogar aus Frankreich. Es sind so viele Sprachen und Nationalitäten die Aufeinandertreffen und die Erwachsenen haben nichts besseres zu tun, als über Ausländer und andere Religion zu diskutieren, wer darf an was glauben und wer nur welche Sprache sprechen.

Aber warum kann es nicht so „einfach“ wie im Kindergarten unter Kindern funktionieren. Wo man bloß neugierig ist auf das, was der andere kann und weiß, aber gleichzeitig etwas anderes aber ähnliches zum besten geben kann. Ich habe heute einfach mal angefangen Flaggen zu malen. Die, von denen ich wusste wie sie aussehen und vor allem in welcher Reihenfolge die Farben alle sind. Das ist gar nicht so einfach, vor allem wenn man sich nicht ganz sicher ist. Polen, Österreich haben weiß und rot, Russland, Serbien, England, Frankreich, Norwegen, Niederlande, Nordkorea, Kuba haben rot, blau und weiß, Deutschland mit schwarz, rot, gold und und und…. damit könnte ich nun ewig so weiter machen. Was also macht man eigentlich mit sooooo vielen verschiedenen Nationalitäten auf einem Haufen.

Naja, man lernt wie an diesem Tag beispielsweise die Flagge der anderen kennen. Deutschland, Österreich, Polen, Frankreich, Serbien, Albanien, Ägypten, Türkei, Tschechien, Spanien, England, Russland, Bulgarien, Italien, Lappland, Schweden. Alle diese Flaggen habe ich heute mit den Kindern gemalt. Eigentlich wollte ich sie nur beschäftigen. Doch irgendwie wurde daraus ein Spiel. Wer kommt woher? Welche Sprache spricht derjenige außer deutsch noch und warum heißt das Land eigentlich anders als die Sprache. Bei Österreich und österreichisch und Deutschland und deutsch ist es ja noch einfach. Aber man spricht ja kein frankreichisch, sondern französisch und es gibt auch weder ein lappländisch, ein türkeiisch noch ein serbienisch. Das heißt ja alles ganz anders. Lappland ist schwer, dort spricht man nicht etwa nur eine Sprache. Nein, da sind es gleich 4 oder 5 Sprachen. Nämlich finnisch, norwegisch, schwedisch und natürlich noch nord – samisch. Dann wäre da noch türkisch statt türkeiisch und serbisch statt serbienisch usw.

Jedenfalls sind wir zu dem Schluss gekommen, dass das ein urcooles Thema ist. Die Kinder jedenfalls waren begeistert. 2 Flaggen haben sich aus Spaß dazu gesellt. Die Flagge von Lappland und die von Schweden. Die Kinder entdeckten in den Flaggen Dreiecke, Rechtecke, Streifen, Rauten, Kreise, Symbole, Tiere und Pflanzen. Aber woher kommen die Flaggen eigentlich? Wer hat sie sich ausgedacht. Teilweise finden sich ja seltsame Symbole auf Flaggen. Also haben wir mal gesucht, wer etwas über Flaggen weiß. Und tatsächlich. Es gab ein Kind, das wusste zu erzählen, dass Flaggen ihren Ursprung in den „Schilden“ der Ritter haben. Damals gab es auch Herolde, welche diese Schilder alle kennen mussten. Später wurden daraus Banner und wieder später Flaggen. Die einzelnen Länder der Welt haben Nationalflaggen. In der Schifffahrt sind Flaggen die Möglichkeit zur Kommunikation von Schiff zu Schiff mit dem Flaggenalphabet und der Winkersprache.

Sprachen, Nationalitäten, Flaggen… auf was man nicht alles kommt im Kindergarten, wenn Kinder mal nicht wissen wohin mit sich. Vielleicht kann ich es ja an einem anderen Nachmittag mal einbauen, dass die Kinder die Flaggen mal ausmalen können. Die aus deren Länder ihre Eltern / Familie kommt und auch die der anderen.